Im Ausland studieren – eine Erfahrung

Studium im Ausland –
bereichernd, aber nicht für jeden erschwinglich

Viele gute Gründe also, sich zumindest einmal im Verlauf des Studiums ins Ausland aufzumachen. Doch trotz der unbestreitbaren Vorteile ist das für deutsche Studenten längst nicht die Regel: Gerade einmal 6 % wagen den Schritt über die Grenze. Beliebteste Länder sind Österreich, Niederlande, Großbritannien, Schweiz und USA und Frankreich.

Der wichtigste Grund für die Zurückhaltung ist nicht schwer zu finden: das liebe Geld und die Frage, inwieweit ausländische Abschlüsse anerkannt werden.

Ein Studium im Ausland ist teuer, denn neben Anreise und Unterkunft wollen auch Verpflegung und Verkehrsmittel vor Ort bezahlt sein, zu denen abhängig vom Gastland auch noch Visa, Auslandskrankenversicherung und Impfungen hinzukommen. Und während das Studium für ausländische Studenten in Deutschland überwiegend kostenlos ist, fallen für deutsche Studenten im Ausland oft happige Studiengebühren an, die lediglich bei einigen Austauschprogrammen entfallen.

Möglichkeiten des Auslandsstudium zu finanzieren

Zwar gibt es eine Fülle von Möglichkeiten, einen Auslandsaufenthalt zumindest teilzufinanzieren wie z.B. Auslands-Bafög, Auslandsstipendien des DAAD oder der eigenen Hochschule, das Erasmus+ -Programm für ein Studium innerhalb der Europäischen Union, Stiftungen, Bildungskredite der Kreditanstalt für Wiederaufbau und natürlich die Übernahme kleinerer Jobs im Gastland selbst. Dennoch schafft es einer aktuellen Befragung im Rahmen des CampusBarometer 2015 zufolge kaum ein Student ohne finanzielle Hilfe der Eltern ins Ausland. Da es aber für viele Familien schon ein finanzieller Kraftakt ist, die Kinder überhaupt studieren zu lassen, ist der Geldmangel der wichtigste von den Studenten angegebene Grund fürs Zuhausebleiben. Wertvolle Erfahrungen bleiben so auch heute noch einer finanziell privilegierten Minderheit vorbehalten. Hier ist die Bildungspolitik gefordert.

Ob ausländische Bildungsabschlüsse anerkannt werden, kann u.a. über die Plattform „Zentralstelle für ausländische Bildungsabschlüsse“ der Kultusministerkonferenz eruiert werden. Ebenso wichtig ist die rechtzeitige Information, welche Bewerbungsverfahren die jeweilige ausländische Hochschule voraussetzt und welche Anforderungen damit verbunden sind.

Wer es schafft, die monetären Hürden zu überwinden, ist noch längst nicht am Ziel seiner Wünsche, denn vor dem Abflug kommt die Bürokratie. Glücklicherweise gibt es eine Vielzahl von Beratungsstellen (z.B. des Akademischen Auslandsamtes (AAA) ) und Webportalen (z.B. des DDAD), die umfassende Hinweise und Hilfestellungen bereithalten, was alles geplant und organisiert werden muss. Der wichtigste Tipp sei hier verraten: Rechtzeitig mit der Planung beginnen, am besten eineinhalb Jahre vor dem angepeilten Semester. So wird das Auslandsstudium zum persönlichen mittelfristigen Projekt, bei dem man schon lange vor dem Grenzübertritt viel fürs Leben lernt.