Viele unserer Kunden stellen fest – nicht zuletzt durch immer wiederkehrende Plagiatsfälle in der öffentlichen Diskussion – dass ihr Wissen in Bezug auf das korrekte Zitieren wissenschaftlicher Arbeiten zumindest als wackelig angesehen werden kann. Immer wieder wird uns deshalb die Frage gestellt: wie zitiere ich eigentlich richtig und gibt es keinen einheitlichen Zitierstandard? Wie kann ich Plagiate vermeiden?
Wie kann ich richtig zitieren in der wissenschaftlichen Arbeit?
Die Frage, wann und wie zitiert werden soll, rührt an der Frage, wie mit geistigem Eigentum umgegangen wird. Hierzu gibt es eine unübersehbare Zahl von Richtlinien und Leitfäden, die in unterschiedlich nachvollziehbarer Weise das korrekte Zitieren erläutern sollen.
Auf die erste Frage lautet daher unsere zunächst formale Empfehlung: unbedingt die Richtlinie beachten, die an der jeweiligen Hochschule vorgegeben ist und sich durchgängig und einheitlich daran halten.
Die Frage, ob es eine einheitliche Zitationsweise gibt, lässt sich hingegen weniger klar beantworten. Es gibt nämlich keine einheitlichen Standards. Die Zitationsweise unterscheidet sich oftmals von Fachbereich zu Fachbereich, von Hochschule zu Hochschule oder auch innerhalb von Instituten. Insofern ist vor Verfassen des wissenschaftlichen Textes unbedingt auf die vorgegebene oder gewünschte Zitation zu achten. Dies erspart im Nachhinein aufwendig Änderungen durchführen oder sich gar unkorrektes Zitieren vorwerfen lassen zu müssen.
Grundprinzipien des Zitierens
Für jedes Zitat gelten drei zentrale Regeln:
- Unmittelbarkeit – das Zitat ist aus der Primär- bzw. Originalquelle zu entnehmen.
- Zweckmäßigkeit – das Zitat sollte nur das enthalten, was der zitierte Verfasser mit dem wörtlichen oder sinngemäßen Zitat belegen möchte.
- Genauigkeit -die Quellenangaben sind ausreichend und eindeutig genug anzuführen, um die Quelle und die angesprochene Stelle wiederzufinden.
Direkte und indirekte Zitate
Meist wird penibel darauf geachtet, dass direkte und indirekte Zitate auch als solche gekennzeichnet sind. Insbesondere bei der Fußnotenzitierweise kommt diese zum Tragen.
Von einem direkten Zitat wird gesprochen, wenn Ausführungen von Dritten wörtlich in den eigenen Text übernommen werden. Diese Übernahmen sind buchstaben- und zeichengetreu vorzunehmen. Ein direktes Zitat wird im Text zwischen Anführungsstriche („…“) – ohne den Zusatz „Vgl.“ o. Ä. in der Fußnote – gesetzt.
Bei einem indirekten bzw. sinngemäßen Zitat hingegen handelt es sich um jede Form der inhaltlichen Anlehnung oder sinngemäßen Wiedergabe fremder Gedanken und Ausführungen in der eigenen Arbeit. Sie ist auch als solche anzugeben. Der Fußnotenvermerk steht grundsätzlich immer am Ende des jeweiligen Zitates (bzw. Satzes oder Absatzes), d.h. nicht bei der Überschrift oder mitten in den Ausführungen zur zitierten Quelle. Dabei werden die Quellen in der Fußnotenangabe mit einem „vgl.“ bzw. „Vgl.“ (=vergleiche) angegeben.
In der Regel wird darauf geachtet, dass nur wenige Quellen direkt zitiert werden. Dies bietet sich bei sehr prägnanten Formulierungen an. Der weitaus größte Teil der Arbeit muss eigens formuliert werden unter Bezugnahme auf eine indirekte Zitierweise.
Bei der APA-Zitierweise wird die Kennzeichnung von direkten und indirekten Zitat etwas anders gehandhabt, die Logik bleibt jedoch ähnlich.
Plagiatsprüfung
Mittlerweile lässt sich durch softwaregestützte Plagiatsprüfungen verhältnismäßig einfach das Ab- und Umschreiben von Quellen nachvollziehen, wenngleich diese Systeme keineswegs fehlerfrei und vollständig arbeiten. Es ist aber zu erwarten, dass softwaregestützte Lösungen wie Plagscan oder Turnitin zunehmend effektiver arbeiten werden. Auch wir arbeiten u.a. mit Plagscan.
In diesem Sinne lässt sich auch die Frage beantworten, wie bewusste oder unbewusste Plagiate vermieden werden können, nämlich durch penibles und gewissenhaftes Zitieren im Rahmen der genannten Zitierweisen.
Wir unterstützen Sie gerne bei allen Fragen rund um das korrekte und plagiatsfreie Verfassen wissenschaftlicher Texte und Ausarbeitungen.
Weiterführende Quellen:
Becker, F. (2007), Zitat und Manuskript – Erfolgreich recherchieren, richtig zitieren, formal korrekt gestalten, Schäffer-Poeschel Verlag, Stuttgart
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