Die praxisorientierte Promotion
In Deutschland bisher noch wenig bekannt, weltweit jedoch schon stark im Kommen: die Teilzeitpromotion für Manager oder auch der DBA (Doctor of Business Administration). Er wird oftmals an den MBA (Master of Business Administration) angehängt und insofern gern als die Krönung der Managementweiterbildung bezeichnet – höher angesehen als der MBA, aber weitaus praxisorientierter als ein klassisches Doktorstudium.
Doktor oder MBA? Das fragen sich zunehmend auch viele deutsche Nachwuchsmanager, selbst wenn ein MBA mit einer Promotion gar nichts gemein hat. Der MBA ist ein generalistisches Managementstudium und vermittelt allgemeines theoretisches und praktisches Rüstzeug für Führungsaufgaben. Hingegen geht es im DBA um die Profilierung auf einem bestimmten Fachgebiet im Rahmen einer vertieften wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit einer bestimmten Fragestellung, ähnlich wie bei einer klassischen Doktorarbeit.
Der DBA-Abschluss unterscheidet sich von dem im angelsächsischen Raum üblichen PhD aber vor allem durch seine stärkere Praxisorientierung. DBA-Studenten sind daher meist älter als PhD-Studenten und verfügen oft bereits über eine langjährige Managementerfahrung. Sie können also also Praktiker bezeichnet werden.
Ein DBA-Studium muss man sich leisten können, die Studiengebühren liegen teils deutlich über 50.000 Euro, beim Bradford-DBA sind es 39.000 Pfund (rund 49.300 Euro) für das vierjährige Studium. Neben den finanziellen Mitteln müssen die Studierenden aber auch ein gehöriges Maß an Durchhaltevermögen mitbringen, die Abbrecherquoten sind hoch (teilweise über 40%). Um zu einem DBA-Programm zugelassen zu werden, braucht man in der Regel einen Masterabschluss im Wirtschaftsbereich und mehrere Jahre Managementerfahrung.
Der DBA ist in Deutschland noch wenig bekannt
In Deutschland ist der DBA bislang nur wenig bekannt und deutsche Hochschulen bieten ihn nicht an. Allerdings kooperieren einige – wie die ESB Reutlingen oder die Fachhochschule des Mittelstands in Bielefeld – mit britischen Hochschulen, die dann den DBA-Titel verleihen. Als einzige britische Schule ist die Bradford School of Management mit ihrem DBA-Programm in Bonn selbst vertreten.
Erst 2016 beschloss die Kultusministerkonferenz (KMK), dass der Hochschulgrad „Doctor of Business Administration“ dem vollen Doktorgrad gleichgestellt wird. Auf der Anerkennungsplattform Anabin wird daher der Abschluss der Äquivalenzklasse D1 zugeordnet, was dem regulären Doktor-Titel entspricht. Der Titel kann wahlweise in der Originalabkürzungsform „DBA“ oder in der Form „Dr.“ geführt werden. Die Zulassungsvoraussetzungen sind in den Promotionsordnungen der Universitäten festgelegt. Diese Gleichstellung war länger umstritten, da für einen DBA keine der Promotion vergleichbare Forschung realisiert werden muss. Unbestritten ist daher auch, dass die Inhalte des DBA-Studiums weniger theorielastig sind als in einer regulären Promotion, aber diese höhere managementbezogene Praxisorientierung wird ja auch angestrebt, weniger hingegen eine akademische Laufbahn an einer Universität.
Während der angelsächsische PhD die Spezialisierung auf ein enges Fachgebiet erfordert, zielt der DBA eher auf eine generalistische und bereichsübergreifende Managementausbildung. Der DBA stellt den akademischen Grad im angelsächsischen universitären Executive Development dar. Als Voraussetzung für den DBA gelten ein sehr guter Mastergrad (Master of Business Administration, MBA, oder Master of Science, MSc), mehrjährige Führungspraxis sowie durch eigene wirtschaftswissenschaftliche Publikationen.
In den ersten 12-18 Monaten des DBA lernen die zukünftigen DBA-Absolventen (wieder) wissenschaftlich zu arbeiten, denn die Uni-Zeit liegt für viele oft schon länger zurück. Daher steht die Vermittlung von wissenschaftlicherMethodik-Arbeit (Analyse und Bewertung wissenschaftlicher Arbeiten, quantitative und qualitative Forschung und Methodenlehre) auf dem Programm, um den Studierenden „handwerklich“ fit zu machen.
Welchen Themen eignen sich für den Doctor of Business Administration?
Das Thema für die DBA-Arbeit, also sozusagen die Doktorarbeit, wird erst im Laufe des Studiums festgelegt. Dieses sollte zur eigenen Managementpraxis einen engen Bezug haben und gleichzeitig wissenschaftlich relevant sein. Insofern sind DBA-Studiengänge auch forschungsorientiert. Ähnlich wie in einem MBA beziehen sich die Themen häufig auf Unternehmensführung, Organisationsentwicklung, Managementpraxis und Umsetzung von Theorie in die Praxis.
Während für viele DBA-Studierende die kleineren schriftlichen Arbeiten wie Klausuren, Projektarbeiten etc. häufig ohne größere Probleme bewältigt werden können, stellt die DBA-Arbeit mitunter eine echte Hürde dar. Einen umfangreichen konsistenten wissenschaftlichen Text entlang einer fokussierten Problemstellung und entsprechenden Methodik zu verfassen und diesen über einen längeren, oftmals auch jahrelangen, Zeitraum konsequent zu verfolgen, stellt zweifellos eine Herausforderung dar. Beruf und Studium lassen sich nicht immer reibungslos vereinbaren. Die Unterstützung durch den Arbeitgeber sollte ohnehin gegeben sein, z.B. in Form einer reduzierten Arbeitszeit.
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