Die meisten kennen es aus ihrem Bachelor- und Masterstudium und auch für eine erfolgreiche Dissertation stellt das Exposé den ersten Schritt dar. Im Allgemeinen und insbesondere bei einer Dissertation erfüllt das Exposé zwei Funktionen: zum einen stellt es den „Fahrplan“ für das eigene Vorhaben dar, zum anderen dient es dazu, dem Betreuer die Überlegungen des Doktoranden darzulegen und ihn davon zu überzeugen.
Zielsetzung eines Exposé
Ein Exposé ist das zentrale Dokument eines wissenschaftlichen Vorhabens und der Beleg dafür, dass das gewählte Thema „forschungstauglich“ ist. Das Exposé legt die wissenschaftliche Relevanz und auch die Machbarkeit der geplanten Doktorarbeit (Dissertation) dar.
Meist stellt das Expose gar eine zwingende Voraussetzung für die Annahme der geplanten Dissertation dar. Es umfasst in der Regel 5-20 Seiten plus eine kurze Zusammenfassung von 1-2 Seiten. Oftmals müssen auch bestimmte formale Voraussetzungen beachtet werden, die seitens des Lehrstuhls vorgegeben werden.
Das Expose als „Bewerbung“ für die Doktorarbeit
Vor allem für externe Doktoranden ist es eine Art „Bewerbung“ des Projektes „Doktorarbeit“, mit dem der potentielle Doktorvater (Doktormutter) von der Betreuung des Forschungsvorhabens überzeugt werden soll. Eine entsprechende Einschätzung seitens des Doktorvaters ist aber nur dann möglich, wenn das Exposé das geplante Promotionsvorhaben auch vollständig und umfassend beschreibt. Zwingend erforderlich ist ein Exposé, wenn ein Stipendienantrag, beispielsweise bei Begabtenförderungswerken wie der Studienstiftung, gestellt wird. Hier entscheidet ein Gutachtergremium darüber, ob die Förderung der Dissertation aufgrund der Originalität, Machbarkeit und Notwendigkeit des eigenen Projektes im Vergleich zu anderen Projekten bewilligt bzw. finanziert wird oder nicht.
Welche Fragen sollte das Expose beantworten?
Um also Auskunft über den wissenschaftlichen Erkenntniswert und die Machbarkeit der geplanten Promotion zu geben, soll das Expose folgende Fragen beantworten:
- was untersucht werden soll,
- warum es untersucht werden soll,
- wie es untersucht werden soll.
Die erste Fragestellung nach dem „Was“zielt darauf ab, dass das Exposé zunächst begründen sollte, warum das Vorhaben wichtig, interessant und im akademischen Sinne relevant erscheint. In anderen Worten: Was will ich eigentlich untersuchen? Dabei muss der Doktorand darlegen, ob z.B. in der Literatur genannte Hypothesen bereits systematisch an der „Realität“ getestet worden ist oder ob diese möglicherweise unzutreffend ist. Oder ob ein wichtiger Zusammenhang in der bisherigen Forschung übersehen worden ist. Es geht somit darum, das eigene Vorhaben in den Erkenntnisfortschritt der akademischen Diskussion einzuordnen. Dies kann z.B. anhand einer Analyse geschehen, welche Kontroversen und welche Methoden bis jetzt im Vordergrund standen oder welche die wichtigsten wissenschaftlichen Positionen innerhalb des Themas sind und wie sich die eigene Arbeit darin einordnet.
Mit dem „Warum“ verbunden ist zum einen die Relevanz der Forschungs-Fragestellung, aber zum anderen auch die Fragestellung selbst. Diese sollte zum einen klar abgegrenzt innerhalb des Forschungsgegenstandes sein, zum anderen eine Originalität aufweisen (z.B. die Schließung einer identifizierten Forschungslücke anhand der wissenschaftlichen Literatur). Gleichzeitig stellt eine solch geforderte Originalität oftmals auch die Einstiegshürde beim Schreiben des Exposés dar. Es muss nämlich möglichst präzise definiert werden, welche Forschungslücke man mit dem Promotionsvorhaben schließen möchte (und wen das interessieren könnte). Die Herausforderung hierin liegt meist darin, die teilweise umfangreiche Literatur anhand nachvollziehbarer Kriterien zu selektieren und auszuwerten.
Bei der Formulierung der Fragestellung(en) sind neben den Relevanzkriterien aber noch weitere Faktoren zu bedenken, insbesondere wenn die Dissertation als externer Doktorand durchgeführt werden soll. Oftmals wird die Doktorarbeit als wesentlicher Schritt für eine weitere Karriereentwicklung gesehen. Insofern sollte die Themen- und Fragestellung darauf abzielen, Anknüpfungspunkte an die eigene Arbeit und Tätigkeit zu liefern. Dies dient nicht zuletzt dazu, die Motivation über einen (längeren) Zeitraum der Promotion aufrecht zu erhalten. Erfahrungsgemäß ist auch die Betreuung durch den Doktorvater intensiver und besser, wenn diese Anknüpfungspunkte klar definiert sind. Die eingehende Reflektion hinsichtlich der eigenen Motivation ist daher durchaus sinnvoll.
Bleibt noch die Frage nach dem „Wie“. Die Frage nach dem „Wie“ hängt mit dem „Was“ eng zusammen, da die formulierte Fragestellung(en) und ihre Beantwortung auch von der Methodik der Arbeit abhängig ist. So stellt sich in jeder empirischen Untersuchung das Problem der Wahl einer geeigneten Datenerhebungsmethode, denn hierfür gibt es kein Patentrezept. Entscheidend für die Auswahl einer Methode ist neben der theoretischen Orientierung und der Fragestellung aber auch die Verfügbarkeit von Daten. Davon hängt es auch ab, ob und mit welchen Hypothesen gearbeitet werden kann. Zur Verfügung stehen grundsätzlich eine qualitative und eine quantitative Herangehensweise.
Die Wahl der Methodik für die Dissertation
Bei einer quantitativ empirisch angelegten Doktorarbeit, die eine oder mehrere Theorien anhand eines bestimmten zur Verfügung stehenden Datenmaterials (Land, Akteursgruppe, Zeitraum o.ä.) untersucht, wird meist eine Anzahl von vorgegebenen Kriterien, Faktoren etc. daraufhin analysiert, ob der angenommene Zusammenhang (Hypothese) zutrifft oder nicht. Es sollen also Ursache-Wirkungszusammenhänge identifiziert werden.
Demgegenüber zeichnet sich die qualitative Methodik durch eine größere Subjektbezogenheit aus und bietet sich dann an, wenn flexibel an den Untersuchungsgegenstand herangegangen werden muss, da bestimmte theoretische Vorannahmen und Erhebungsinstrumente noch eher unklar sind oder eine differenzierte Beschreibung individueller Meinungen nötig ist.
Die Auswahl der Methodik und der entsprechenden Instrumente muss nach gründlicher Auseinandersetzung mit dem spezifischen Forschungsgegenstand und der Forschungsfrage erfolgen und möglichst gut zu ihnen passen.
Bestandteile eines Exposés
Folgende Strukturelemente haben sich für die Erstellung eines Exposés in einer Doktorarbeit bewährt:
- Fragestellung (lieber wenige treffende als zuviele): welche Fragestellung(en) eignen sich, um das Ziel der Arbeit zu erreichen?
- Theoretischer Ansatz (welche Theorie passt zur Untersuchung): welcher Ansatz wird herangezogen und warum?
- Methode (lästig, aber notwendig): welche qualitative oder quantitative Methode eignet sich aus welchem Grund? Wie sind andere Forscher vorgegangen?
- Struktur (immer vorläufig): eine gut überlegte Gliederung verdeutlicht den Aufbau und Ablauf der Arbeit, ist aber erstmal vorläufig.
- Zeitplan (möglichst realistisch): welche Arbeitsschritte und Meilensteine sollen in welchen Zeitabschnitten erreicht werden?
- Literaturverzeichnis: welche Literatur ist relevant für die Dissertation? Auch das Literaturverzeichnis im Expose ist zunächst vorläufig, sollte aber dennoch sorgfältig recherchiert und ausgewählt sein. Dabei sollte nur die einschlägige Literatur verzeichnet werden, die tatsächlich verwendet wurde.
Zeitliche Planung der Doktorarbeit
Um den Ablauf der Doktorarbeit in seiner Schrittigkeit zu strukturieren sollte ein Zeit- und Arbeitsplan erstellt werden. Dieser dient dazu, alle wesentlichen Arbeitsschritte und die jeweils geplante Zeitdauer darzulegen. Der Plan soll die eigene Disziplinierung fördern, aber auch gegenüber dem Betreuer und vor allem bei etwaigen Projektförderungen Auskunft über die (zeitliche) Realisierbarkeit des Vorhabens geben. Ein realistischer Zeitplan mit Meilensteinen (Teilergebnisse, die zu definierten Zeitpunkten erreicht werden) soll davon überzeugen, dass das Forschungsvorhaben sinnvoll geplant ist und man in der Lage sind, dieses im Zeitraum auch erfolgreich durchführen zu können. In den seltensten Fällen dürfte ein Arbeits- und Zeitplan im Laufe des Schreibens unverändert bleiben, er bietet aber dennoch eine wichtige Orientierung zu Beginn der Doktorarbeit. Monatliche oder quartalsbezogene Zeitabschnitte haben sich bewährt. Den einzelnen Intervallen können somit Forschungsteilfragen, Methoden und (Zwischen-) Ergebnisse zugeordnet werden.
Zusammengefasst: das Expose stellt einen ersten und sehr wichtigen Schritt für eine erfolgreiche Promotion dar. Obwohl das Expose für eine Dissertation vergleichsweise wenige Seiten umfasst, steckt doch viel konzeptionelle Arbeit in einem guten Exposé, da es die Arbeit der kommenden Jahre darstellen muss und zwar in einer so nachvollziehbaren und überzeugenden Weise, dass auch der oder die (zukünftige) Doktorvater oder Doktormutter hinter dem Forschungsvorhaben stehen.
Ghostwriter helfen bei der Erstellung eines Expose für die Doktorarbeit
Aufgrund der Bedeutung eines Exposes für die geplante Doktorarbeit kann die Hinzuziehung eines professionellen Ghostwriters sinnvoll sein, um frühzeitig und mit relativ geringen Zeitaufwand zu eruieren, ob die Promotion auf soliden Füßen steht. Gerne stehen wir Ihnen bei der Entwicklung eines Exposés für Ihre Doktorarbeit zur Seite.
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