Quantitative Empirie – Umfragetools für die wissenschaftliche Arbeit

Die Arbeit an wissenschaftlichen Texten beschränkt sich nicht auf die Sichtung und Auswertung der bestehenden Fachliteratur. Besonders im Rahmen von Bachelor- Master- oder Doktorarbeiten werden häufig empirische Untersuchungen durchgeführt. Es muss ein entsprechendes Forschungsdesign entwickelt werden, ausgewählte Personen werden nach ihrer Meinung befragt, um bestimmte forschungsrelevante Fragestellungen zu beantworten. Anschließend erfolgt die wissenschaftliche bzw. statistische Auswertung der erhobenen Daten. Damit unterscheiden sich solche Befragungen grundlegend von sog. qualitativen Experteninterviews, deren Auswertung einer anderen Systematik folgt.

Früher – im „analogen“ Zeitalter – wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer solcher Umfragen direkt angesprochen, um einen Fragebogen in Papierform auszufüllen. Heute wird diese Form der Umfrage meist in digitaler Form durchgeführt. Die Gestaltung des Fragebogens orientiert sich an den Regeln der Wissenschaft, wie sie von Autoren wie Flick, Atteslander und Mayring dargestellt werden. Die Fragen sollten ein breites Spektrum an Aspekten des untersuchten Themas abdecken, gleichzeitig aber sich fokussiert am gesetzten Forschungsziel und den Forschungfragen orientieren.

Die technische Durchführung der Umfrage findet oft über eine Online-Plattform statt. Häufig kommen dabei Likert-Skalen zum Einsatz. Dabei können die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Einschätzung eines Sachverhaltes anhand einer abgestuften Skala darlegen. Eine andere Variante der Gestaltung ist die Verwendung von Multiple-Choice-Fragen. In jedem Fall müssen die verwendeten Skalen und Items zur gewünschten statistischen Auswertungsmethode passen und in sich konsistent sein.

Verschiedene Unternehmen stellen für die Umfragen Tools zur Verfügung. Die meisten bieten sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige Versionen an. Im Zeitalter des mobilen Internets können solche Umfragen auch per App fürs Smartphone durchgeführt werden (z. B. bei Doodle). In der Regel können die erhobenen Daten exportiert und mittels SPSS ausgewertet werden. Erste grundlegende Auswertungen sind aber meist auch innerhalb des jeweiligen Tools möglich.

Welche Umfragetools können eingesetzt werden?

Die kostenlosen Varianten sind für viele Bachelor- und Masterarbeiten ausreichend. Hier gilt die Faustregel: je mehr Personen befragt werden und je genauer die Analyse der Daten, desto teurer. SurveyMonkey (https://www.surveymonkey.de/) bietet zum Beispiel eine kostenlose Basis-Version. Diese gestattet eigene Erhebungen von Daten und reicht für kleine Umfragen, wie sie im Rahmen einer Bachelorarbeit anfallen. Für aufwändige Forschungsdesigns gibt es professionelle Pakete, die mit entsprechenden Kosten verbunden sind.

Ähnlich funktioniert Survio (https://www.survio.com/). In der kostenlosen Version ist ein eingeschränkter Zugang enthalten, die generierten Daten müssen rechtzeitig gesichert werden, da sie nach einer kurzen Freischaltungsphase gelöscht werden. Nutzerinnen und Nutzer können zwischen über 70 verschiedenen Designs und mehr als 100 Vorlagen auswählen, was der Umfrage ein professionelles Aussehen verleiht.

Bei Umfrage Online (https://www.umfrageonline.com/) beinhaltet die kostenlose Basis-Version das Erstellen von Umfragen mit einer Laufzeit von mehreren Wochen. Die Anzahl der Fragen im Fragebogen ist nicht limitiert. Bis zu 350 Antworten werden kostenlos ausgewertet.

Die Anzahl der möglichen Fragen und Teilnehmenden bestimmt somit den Preis beziehungsweise ist das Kriterium dafür, ob überhaupt Kosten für die Nutzung anfallen, oder lediglich Zeit und Nerven investiert werden müssen.

Die kostenpflichtigen Versionen bieten darüber hinaus noch die Möglichkeit, mehr Teilnehmende zu befragen und beliebig viele Fragen zu stellen und auszuwerten.

Der Vergleich der unterschiedlichen Tools zeigt – es gibt vielfältige kostenlose Angebote. Diese reichen für studentische Anwendungen meist völlig aus. Bei der Auswahl sollten folgende Punkte bedacht werden:

  1. Ist die Bedienung intuitiv? Ein Umfragetool sollte einfach zu bedienen sein. Das kommt den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zugute und erleichtert die Auswertung der Daten. Für den Erfolg einer quantitativen Umfrage ist die Rücklaufquote einer der entscheidenden Faktoren.
  2. Wie erfolgt die Ausgabe der Daten? Im Idealfall können die Daten als Excel- oder PDF-Dokument ausgegeben und gespeichert werden. Wichtig: Manche Anbieter speichern die Daten von kostenlosen Umfragen nur eine begrenzte Zeit. Also unbedingt darauf achten, dass diese auch rechtzeitig gesichert werden!

Mit diesen Tipps und dem richtigen Tool steht Ihrer erfolgreichen Umfrage nichts mehr im Wege. Sollten Sie bei der statistischen Auswertung der Daten Hilfe benötigen, wenden Sie sich gerne an uns.